11.04.2025
Presse

Spatenstich für das erste Fernwärmenetz in Euskirchen

Heute wurde mit dem symbolischen Spatenstich der Energiezentrale ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Energiezukunft für die Stadt Euskirchen getan. Mit dem Bau des ersten Fernwärmenetzes wird die Wärmeversorgung der Stadt unabhängiger von fossilen Energiequellen. 

Von links nach rechts: Markus Böhm (e-regio), Dirk Oswald (Pfeifer & Langen), Wolfang Honecker (Stadt Euskirchen), Stefan Dott (e-regio), Maike Krallinger (Die Wohnkompanie NRW), Guido Krämer (e-regio)

Von links nach rechts: Markus Böhm (e-regio), Dirk Oswald (Pfeifer & Langen), Wolfang Honecker (Stadt Euskirchen), Stefan Dott (e-regio), Maike Krallinger (Die Wohnkompanie NRW), Guido Krämer (e-regio)

Die Energiezentrale, die e-regio in den nächsten Monaten neben der Zuckerfabrik von Pfeifer & Langen an der Bonner Straße errichtet, ist das Herzstück der neuen grünen Fernwärme für Euskirchen. Sie wird zukünftig das neue Quartier werk&wiese auf dem Areal der ehemaligen Steinzeugwerke, die City Süd mit dem neuen Rathaus sowie weitere Bereiche der Stadt mit Wärme aus mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energiequellen versorgen. Dabei kommt zu Beginn unter anderem Biomethan aus der Region zum Einsatz.

„Wir machen die Wärmeversorgung in unserer Stadt klimaneutral und geben Antworten auf die Frage, wie man in Zukunft heizen kann. Dabei haben wir neben dem Neubau auch den Bestand im Blick: Wir planen das Fernwärmenetz modular und technologieoffen, so dass es in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wachsen kann. Auch zusätzliche Energiequellen, wie beispielsweise Abwärme aus der lokalen Industrie oder Solarthermie, lassen sich integrieren. So schaffen wir eine richtungweisende Wärmelösung, die die Potenziale der Stadt optimal nutzt und sicher, klimafreundlich und nachhaltig ist“, erläutert e-regio Geschäftsführer Stefan Dott.

e-regio investiert 18 Millionen Euro – gesamtes Energiesystem im Blick
Technisch ausgestattet ist die Energiezentrale zum Start mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer thermischen Leistung von ca. 1400 kWth und einem 200 Kubikmeter fassenden Pufferspeicher. Ein Spitzenlastkessel mit 4000 KW, der bei Wartungen oder an besonders kalten Tagen einspringen kann, sorgt für absolute Versorgungssicherheit. Der zudem im BHKW erzeugte erneuerbare Strom wird regional vermarktet und leistet so einen Beitrag zur Dekarbonisierung des gesamten Energiesystems. In Zukunft sollen zwei weitere BHKWs und eine Großwärmepumpe zur Abwärmenutzung eingebunden werden, so dass eine Gesamtleistung von rund 16 MWth zur Verfügung steht. Rechnerisch kann damit der Wärmebedarf der 1.100 Wohneinheiten von werk&wiese sowie von weiteren 1.600 durchschnittlichen Haushalten abgedeckt werden.

Für die neue Energie-Infrastruktur investiert e-regio in den nächsten Jahren bis zu 18 Millionen Euro. Das Unternehmen übernimmt den Bau und den Betrieb der Energieerzeugungs-Anlagen, des Netzes sowie der Wärmeübergabestationen in den Gebäuden und sorgt mit einem Rund-um-die-Uhr-Service für sichere und komfortable Wärme.

Leuchtturmprojekt für Euskirchen
Als einer der ersten Abnehmer wird das neue Rathaus an die Fernwärme angeschlossen. Damit setzt die Stadt nicht nur ein Zeichen für nachhaltigere Energienutzung, sondern demonstriert auch die Bedeutung des Leuchtturmprojektes als Vorreiter in Sachen Wärmewende und moderne Stadtentwicklung. „Mit dem ersten Fernwärmenetz für unsere Stadt machen wir einen bedeutenden Schritt in eine klimafreundliche Zukunft“, sagte Bürgermeister Sacha Reichelt anlässlich des Spatenstichs. „Die Wärmeversorgung ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich zukunftsweisend. Wir freuen uns, dass dieses Projekt nun Realität wird und unseren Bürgerinnen und Bürgern eine klimafreundliche Alternative bietet.“

Ein erster gut zwei Kilometer langer Trassenabschnitt des neuen Fernwärmenetzes entsteht zwischen Energiezentrale und neuem Rathaus über Teile der Alfred-Nobel Straße, der Von-Siemens Straße, der Gottlieb-Daimler Straße, dem Pützbergring/Eifelring und der Roitzheimer Straße. Die Bauarbeiten für das Netz starten ab Mai 2025 ausgehend vom neuen Rathaus. Die komplette Versorgung des Fernwärmenetzes aus der Energiezentrale ist für Sommer 2026 geplant. Da das Rathaus schon in diesem Jahr bezogen werden soll, gibt es eine Zwischenlösung. 

Grüne Fernwärme spart CO2, Platz und Investitionskosten
Das Fernwärmesystem funktioniert über einen geschlossenen Kreislauf mit Vor- und Rücklauf: In der Energiezentrale erwärmtes Wasser wird über Leitungen zu den Gebäuden transportiert und gibt dort seine Wärme ab. Das abgekühlte Wasser fließt zurück. Die Häuser benötigen keine eigene Wärmeerzeugungsanlage, sondern lediglich eine Wärmeübergabestation, was eine erhebliche Platzersparnis darstellt. Mit einem CO2-Austoß von nur rund 70 Kilogramm pro Megawattstunde Wärme bietet das System eine zukunftsweisende CO2-Optimierung. Zum Vergleich: Bei Erdgas oder Erdöl fallen 240 bzw. 310 Kilogramm CO2 pro Megawattstunde an. Zusammen mit der schon zu Beginn 65-prozentigen Erneuerbaren-Quote und einem Primärenergiefaktor von 0,3 sind ideale Voraussetzungen für Fördermöglichkeiten gegeben, zum Beispiel auch für die Modernisierung von Bestandsgebäuden.

 

Weitere Infos und Kontaktmöglichkeit für Interessierte, die Gebäude oder Liegenschaften rund um das Gebiet des neuen Fernwärmenetzes besitzen: e-regio.de/fernwaerme-fuer-euskirchen.

 

Partner von e-regio beim Fernwärmenetz Euskirchen

Stadt Euskirchen

Die Wohnkompanie NRW

Pfeifer & Langen

 

Beauftragte Unternehmen Planung:

  • Enerko
  • PE Becker

 

Beauftragte Unternehmen Ausführung:

  • Barth Bedachungen
  • Becker Holz- und Metallsystem
  • INNIO Jenbacher
  • rmt Metall Technik
  • Weiler Bau
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