Bei der Veranstaltung wurde deutlich: Viele Kommunen befinden sich in sehr ähnlichen Situationen: Sie erstellen gerade ihre kommunalen Wärmepläne, suchen wirtschaftliche Wärmelösungen für oftmals eher ländlich geprägte Gebiete und haben gleichzeitig mit Personal- und Finanzierungsengpässen zu kämpfen. „Die interkommunale Zusammenarbeit vor diesem Hintergrund weiter auszubauen, ist deshalb nicht nur eine Chance, sondern eine absolute Notwendigkeit. Deshalb begrüße ich den kommunalen Energie-Dialog sehr“, betonte Landrat Markus Ramers. Sowohl bei der Planung der zukünftigen Energie- und Wärmeversorgung in den Kommunen oder möglichen gemeinsamen Projekte böten Kooperationen viele Möglichkeiten bis hin zu Kostenvorteilen. Auch bei der Nutzung von Fördermöglichkeiten und Fragen der Finanzierung könnte man durch einen Schulterschluss eine höhere Schlagkraft entwickeln.
Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt: „Warum sollten beispielsweise Wärmenetze an Gemeindegrenzen haltmachen? Wir müssen die individuellen Möglichkeiten der Kommunen nutzen und voneinander profitieren, zum Beispiel wenn es darum geht, Wärmequellen zu erschließen.“ Auch Bornheims Bürgermeister Christoph Becker meinte: „Nicht jeder muss jede Erfahrung selbst machen.“ Er wünscht sich mehr Austausch über erfolgreiche Pilotprojekte wie Nah- oder Fernwärmenetze, damit diese auch auf andere Kommunen übertragen werden können. Sabine Preiser-Marian, Bürgermeisterin von Bad Münstereifel, regte an, die Kommunikation Richtung Bürgerinnen und Bürger gemeinsam zu denken und sich zusammenzuschließen, um mit einer starken Stimme Richtung Landes- und Bundespolitik deutlich zu machen, was die Kommunen für die Energiewende brauchen.
Trotz vieler Herausforderungen gebe es in der Region zwischen Rhein und Eifel enorme Potenziale für die Energieversorgung der Zukunft, machte e-regio Geschäftsführer Markus Böhm deutlich: „Wir sprechen hier von einem vielfältigen Gebiet, das nur etwas kleiner als das Saarland ist. Wir haben Flächen für die Erzeugung erneuerbarer Energie, können Abwärme aus der Industrie oder Geothermie nutzen.“ Er riet den kommunalen Vertreterinnen und Vertretern, technologieoffen zu denken, diese Potenziale aktiv zu nutzen und dabei koordiniert vorzugehen, um Synergien tatsächlich ausschöpfen zu können.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass die interkommunale Zusammenarbeit bei der Energie- und Wärmewende unbedingt ausgebaut werden sollte. Der Energie-Dialog als Plattform für den Austausch wird daher in Zukunft regelmäßig stattfinden.