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Hufschmiede dringend gesucht

Hammerhartes Handwerk

So wird man Hufschmied 

Obwohl es immer mehr Pferde gibt, entscheiden sich immer weniger junge Menschen für den Beruf des Hufschmieds. Stefan Lenzen ist froh, dass eine junge Frau aus der Nachbarschaft demnächst bei ihm eine Ausbildung anfängt. Andere Schmiede finden nur sehr schwer Nachwuchskräfte. Wer handwerkliches Geschick, Liebe zu Tieren und Lust an selbstständigem Arbeiten mitbringt, dem bietet der Beruf allerlei Möglichkeiten.

Die Ausbildung zum Hufschmied fällt unter die Kategorie Weiterbildung, denn um Hufschmied zu werden, ist eine abgeschlossene Ausbildung, z. B. im Metallbau, Voraussetzung. Anschließend begleitet man zwei Jahre lang einen erfahrenen Hufbeschlagschmied und erfährt in einer viermonatigen Fachschulphase alle theoretischen Hintergründe. Nach bestandener Abschlussprüfung steht einer Laufbahn als Schmied nichts mehr im Wege. Dann heißt es, einen Kundenstamm aufbauen oder eine Anstellung, etwa in einer Schmiede, einer Tierklinik oder bei einem Gestüt finden. 

Die Ausbildung zum Hufbeschlagschmied/zur Hufbeschlagschmiedin besteht im Einzelnen aus:

  • einem vierwöchigen Einführungslehrgang an einer staatlich anerkannten Hufbeschlagschule, 
  • einer mindestens zweijährigen sozialversicherungspflichtigen hauptberuflichen Beschäftigung bei einem Hufbeschlagschmied,
  • einem viermonatigen Vorbereitungslehrgang an einer staatlich anerkannten Hufbeschlagschule,
  • einer Prüfung zum/zur Hufbeschlagschmied/-in nach Antragstellung am Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen.

In NRW befinden sich zwei staatlich anerkannte Hufbeschlaglehrschmiede. 

Fotos: Maria Schulz

Stefan Lenzen aus Rheinbach kennt sie alle: Rundeisen, Alueisen, klassische Hufeisen – sein Handwerk hat Tradition. Dennoch fehlt es an Nachwuchs.

Hufschmied in Werkstatt neben Hufeisen an der Wand. Blick nach vorn, kariertes Hemd.

Zwischen Menschen und Pferden besteht eine besondere Beziehung, manche sprechen sogar von einem magischen Band. Das spüren auch die Besucher, die auf Stefan Lenzens Hof vor den Toren Rheinbachs kommen. Der Hufschmied, der selber vier Pferde besitzt, begleitet seine Schützlinge zum Teil schon seit vielen Jahren – je nach Belastung wird ein Pferd alle sechs bis zehn Wochen beschlagen. „Die Liebe zu den Tieren und die Leidenschaft fürs Handwerk sollte ein Hufschmied unbedingt mitbringen“, sagt der 50-Jährige. Neben Kraft und Genauigkeit beim Formen der glühenden Hufeisen ist auch Feinarbeit und ein guter Blick für Bedürfnisse der Pferde gefragt. „Ob Hinterhofpony, Freizeitpferd oder Sportpferd – jedes Tier braucht den für ihn perfekten Beschlag.“ 

Von Rheinbach in alle Welt

Als selbstständiger Hufschmied hat Stefan Lenzen gut zu tun – sein Können ist auch weit über die Region hinaus gefragt. „Ich fahre häufig zu den Pferden hin, etwa nach Süddeutschland. Auch bis nach Stockholm oder Gibraltar bin ich schon gereist.“ Übrigens: Die Betreuung und Beratung der Zweibeiner ist ebenso wichtig wie die Arbeit am Vierbeiner. „Jeder Pferdebesitzer möchte grundsätzlich genauestens über den Zustand seines Lieblings Bescheid wissen. Auch dafür benötigt man ein gewisses Fingerspitzengefühl“, fügt Stefan Lenzen schmunzelnd hinzu.

Bein ab, Huf dran

Hufschmiede und Tierärzte teilen sich einen Schutzpatron, den heiligen Eligius. Einer Legende zufolge sollte Eligius einem wilden, unbezähmbaren Pferd die Hufe beschlagen. Eligius schnitt ihm daraufhin das Bein ab, befestigte das Hufeisen auf dem Amboss und setzte das Bein wieder an. Seitdem gilt Eligius als Schutzpatron der Hufschmiede. Und mal ehrlich: Welcher Hufschmied würde nicht hin und wieder gern dem störrischen Pferd das Bein einfach so abnehmen können. Das würde ihm bestimmt einige blaue Flecken ersparen. 

Pressekontakt

Sebastian Zimer
Tel. 02251 708-7502
sebastian.zimer@e-regio.de

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