Erfrischende vier Grad kühl ist es derzeit im Kontrollgang der Talsperre, der rund 17 Meter unterhalb der Wasseroberfläche verläuft. Doch ein abkühlender Gang durch den Tunnel ist allein dem Talsperrenwächter Carsten Bönsch und seinen Kollegen vorbehalten. Sie steigen regelmäßig in die Tiefe und kontrollieren an verschiedenen Messpunkten zum Beispiel den Druck des Wassers auf den Staudamm. Der weit und breit kühlste Ort am See ist also maßgeblich für die Sicherheit rund um die Talsperre, die Industrie und Landwirtschaft in der Region mit Brauchwasser versorgt.
Starke Temperaturunterschiede im Wasser
Auch das Waldfreibad wird von der Talsperre gespeist. Hier können die Besucher im geschützten Bereich ins kühle Nass springen. Vor allem am Wochenende ist das Freibad ein echter Hotspot für Abkühlung-Suchende. Immer wieder treffen Carsten Bönsch und seine Kollegen aber auch Unbedarfte, die außerhalb der Talsperre baden wollen – was streng verboten ist. „Das Schwimmen hier ist gefährlich, es hat sogar schon tödliche Badeunfälle gegeben. An den Stellen, wo das Wasser aus der Talsperre entnommen wird, wirken sehr starke Sogkräfte“; erklärt Bönsch.
Auch starke Temperaturschwankungen in der 17 Meter tiefen Talsperre können Schwimmern zum Verhängnis werden: An der Oberfläche ist das Wasser im Sommer zwar aufgewärmt, doch nur wenige Meter tiefer ist es mit rund zwölf Grad empfindlich kühl: „Das kann für Schwimmer mit labilem Herz-Kreislaufsystem zur Gefahr werden“, warnt der erfahrene Talsperrenwärter. Ein sicheres Badevergnügen bietet deshalb allein das überwachte Waldfreibad.