Die neue Heimat des imposanten Instruments liegt rund 1400 Kilometer nördlich von Hellenthal, in Norwegen. Die evangelische Kirchengemeinde in Jessheim bei Oslo war auf der Suche nach einer Orgel für ihren Kirchenneubau bei Frank Weimbs in der Eifel fündig geworden. Der erfahrene Orgelbauer und seine Mitarbeiter arbeiteten ein Jahr lang an der acht Meter hohen Konstruktion aus hellem Eschenholz, 2000 glänzenden Orgelpfeifen und einem hochkomplizierten Innenleben. Dann wurde alles in handliche Kisten verpackt auf die Reise geschickt.
„Wir planen nicht nur ganz genau, wie ein Instrument im Raum klingt oder wie es verziert wird. Wir berücksichtigen auch Heizungs- und Lichtfragen und nicht zuletzt, dass die Orgel auch durch die Tür des künftigen Standortes passt“, erklärt Frank Weimbs. Im norwegischen Jessheim passen Eschenholz und die moderne Optik der Weimbs-Orgel perfekt zum hellen, offenen Kirchenraum. Rund einen Monat hat es gedauert, das Instrument vor Ort aufzubauen. Weitere fünf Wochen sind für die klangliche Anpassung eingeplant. Jede einzelne der 2000 Pfeifen muss gestimmt werden, damit Ton und Klang perfekt aufeinander und auf den Kirchenraum abgestimmt sind.
Familienbetrieb in vierter Generation
Bereits in der vierten Generation stellt Frank Weimbs Orgeln in Handarbeit her. In den Büros der Orgelbauwerkstatt entsteht das Instrument zunächst auf dem digitalen Zeichenbrett. Auf den Plänen sind alle Details des künftigen Instrumentes abgebildet – und damit der genau richtige Platz für jedes der zigtausend Einzelteile, aus denen eine Orgel besteht.
In den benachbarten Werkstätten setzen die Experten die Pläne in die Realität um. Die Einzelteile bis hin zu den Pfeifen werden von Hand hergestellt und zu einer Orgel zusammengesetzt. Meister und Gesellen verarbeiten Holz, Metall andere Werkstoffe zu der komplizierten Orgel-Mechanik. „Das Grundprinzip des Orgelbaus ist heute noch das gleiche wie bei der Erfindung der Orgel im 17. Jahrhundert“, so Weimbs. „Natürlich können wir heute eine elektronische Steuerung verbauen, so dass sich das Instrument per Handy-App bedienen lässt. Aber die grundlegende Mechanik bleibt doch die altbewährte.“