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Region

Live-Rennen auf smartem Rad

Für Mountainbikerin Selma Trommer ist die Saison wegen Corona ausgefallen. Dennoch fährt die 27-jährige Projektingenieurin für Erneuerbare Energien auf ihrem Smarttrainer viele Kilometer – und nimmt sogar an virtuellen Wettbewerben teil.

 

Frau Trommer, herzlichen Glückwunsch zum 4. Platz in der Gesamtwertung der virtuellen Rad-Bundesliga. Was braucht man, um an Rennen übers Internet teilzunehmen?

Danke! Für ein virtuelles Rennen benötigt man einen Smarttrainer, den man an den PC oder ans Smartphone anschließt, eine spezielle Software sowie die Lizenz des Bunds Deutscher Radfahrer. Und einen Ventilator! Denn man kommt beim Strampeln im Wohnzimmer ganz schön ins Schwitzen. Ein Avatar spiegelt das, was ich radle, im interaktiven Wettbewerb wider.

Sind denn diese Rennen mit den realen Wettbewerben auf der Straße vergleichbar?

Es gibt wie bei den Rennen auf der Straße unterschiedliche Rennprofile, die Strecken sind zwischen 35 und 60 Kilometern lang. Die Simulationen sind sehr realistisch – erscheint auf dem Bildschirm ein steiler Anstieg, fühle ich auch den Widerstand in den Beinen. Windschatteneffekte berücksichtigt die Software ebenfalls.

Als Mountainbikerin fahren Sie mit vielen anderen Teilnehmern in einem virtuellen Fahrerfeld. Gegen wen sind Sie schon angetreten?

Bei den Liga-Rennen habe ich mich unter anderem mit Profi-Fahrerinnen gemessen, deswegen macht mich der 4. Platz besonders stolz. In anderen Disziplinen bin ich auch schon gegen Radrennfahrer, Bahnradfahrer und sogar Ruderer angetreten – sie absolvieren ihr Ausdauertraining auch auf dem Fahrrad.

Irgendwann ist die Coronakrise überwunden und Sie werden wieder draußen trainieren und an echten Rennen teilnehmen. Werden Sie dann Ihren Smarttrainer erstmal stilllegen?

Auf keinen Fall. Für mich sind Trainings und Rennen über das Internet eine echte Herausforderung, fast schon wie eine eigene Disziplin neben dem realen Mountainbiken. Es macht enorm viel Spaß. Mein Freund und mein Bruder sind auch viel virtuell unterwegs – wir fahren dann nebeneinander auf unseren Smarttrainern und treffen uns zugleich online auf dem Bildschirm.

Sie wohnen in Monschau. Haben Sie einen Tipp für Fahrradtouren in der Region?

Für mich bedeutet Radfahren Freiheit. Deswegen würde ich zum Beispiel nicht an einem schönen Wochenende an den Rursee fahren, sondern dann, wenn dort weniger los ist. Wer nur samstags und sonntags Zeit für Ausflüge hat, sollte sich eher Nebenstrecken raussuchen. Auf www.komoot.de findet man viele passende Routen.

 

Foto: Privat